Fairer Kaffeegenuss x 35 = gutes Gewissen


Keine Zielvorrichtung: Ein Padfilter von Melita neben meiner Kaffeestatistik.
Keine Zielvorrichtung: Ein Padfilter von Melita neben meiner Kaffeestatistik.


Was würd ich nur tun, ohne meinen geliebten Kaffee? Morgens, mittags und nachmittags? Das Zeug schmeckt einfach zu gut. Nicht mal mehr gesundheitliche Aspekte sprechen heute gegen mehrfachen Koffeingenuss pro Tag. Hartnäckige Vorurteile gegenüber dem braunen Sud haben sich verflüchtigt. Studien belegten in den letzten Jahren, dass Kaffe gar positive Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann. 

 

Doch was ich vor einigen Tagen im ARD-Prgramm sehen durfte, hat mir die Lust auf Kaffeebohnen kräftig versalzen. Der Film "Kinderschinder - Der Preis für eine Tasse Kaffee" von Gönke Harms und Detlef Flintz zeigte, wie in Guatemala Kinder auf Plantagen schuften müssen. Wie die Reportage (Infos gibt's hier) herausfindet, sind bei diesem perversen Spiel auch namenhafte deutsche Röster dick im Geschäft. 

 

Damit ich jemals wieder einen Koffeintrunk genußvoll zu mir nehmen kann, hab ich an diesem Punkt entschlossen, meinen Kaffeekonsum endgültig auf fair gehandelte Bohnen umzustellen, koste es was es wolle. Verblüffend: Es ist garnichtmal teurer, wie meine Tassenzählung ergab.  

 

Im Supermarkt hab ich mir einen Doppelpack Padfilter von Melita besorgt (siehe Bild). An dieser Stelle sei erwähnt, dass bei mir zuhause eine Senseo Padmaschine den Kaffee zubereitet. Für mich die perfekte Wahl. Schnell einsatzbereit, kaum Wartungs- und Reinigungsaufwand und relativ günstig im Vergkleich zu den Vollautomaten. Lediglich ein Doppel-Padeinsatz ist erforderlich, damit die Filter reinpassen.

 

Also gut, gleich auch noch den auf den ersten Blick teuren GEPA-Kaffee mitgenommen. 250 Gramm für 3,79 Euro. Zuhause angekommen hab ich gleich Zettel und Papier neben der Maschine bereit gelegt und angefangen die erste Portion Fairen Kaffee zu kochen. Zwei Teelöffel passen in den Filter rein. Klappe zu, und los gehts. 

 

Ein erster Geschmackstest gab grünes Licht für weitere Tassen. Rund zwei Wochen später hatte ich Gewissheit. Aus 250 Gramm GEPA-Pulver konnte ich 35 Tassen Kaffee brühen, macht rund elf Cent pro Tasse. Eine kurze Recherche im Netz zeigte, dass Aldi- und Lidlpads bei rund acht Cent pro Tasse liegen, Markenpads um die 12 Cent und mehr kosten. 

 

Mit meinen errechneten elf Cent liege ich da im guten Mittelfeld und darf gratis noch ein gutes Gewissen haben. Gehe ich mal davon aus, dass dieser Mini-Supermarkt nicht grad der Billigste im Land war und der Fairtrade-Markt auch 500 Gramm Gebinde bietet, kann ich sicher noch einmal einen Cent abziehen. 

 

Die Fülle an Fairen Produkten ist übrigens erstaunlich. Einfach mal hier vorbeischauen. Neben zig Kaffeesorten gibt's auch massig Infos zur Produktion anderer Lebensmittel.

 

Also, beruhigt euer Gewissen! Und mal ehrlich: In Zeiten, in denen alle mit IPhones für 500 Euro rumrennen und auf unseren Straßen fast nur neue und fette Karossen unterwegs sind, sollten drei Cent mehr pro Tasse Kaffee doch drin sein!?       



Kommentare

Jawohl! Da kann ich nur zustimmen!!!!

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