Warum sich bei Balkonsolaranlagen der Verzicht auf maximale Leistung auszahlen kann


Die Aufständerung von Balkonsolaranlagen auf Flachdächern in Eigenregie ist kein Hexenwerk - und dazu deutlich günstiger
Die Aufständerung von Balkonsolaranlagen auf Flachdächern in Eigenregie ist kein Hexenwerk - und dazu deutlich günstiger


Balkonsolaranlagen liegen ja voll im Trend, sind leicht zu installieren und können den Stromverbrauch senken. Ich hab nun auch eine. Ein Problem haben die Mini-PV-Anlagen aber: Mittags liefern sie bis zu 600 Watt und übertreffen damit die Grundlast im Zuhause, zumindest bei durchschnittlichen Verbrauchern. Über den Strom-Überschuss freuen sich dann die Netzbetreiber. Vor- und nachmittags werden von der Anlage schnell nur noch um die 100 Watt geerntet, was oft nicht mehr reicht, die Grundlast zu decken. Das Problem lässt sich aber ein Stück weit entschärfen, ganz ohne Speicherlösung, Energiemanagementsystem und ohne riskante Elektrobasteleien.

Und so einfach ist das! An dieser Stelle muss ich dazusagen, das folgende Beispiel ist nur sinnvoll bei Anlagen mit zwei Modulen und bei Installation auf einem Flachdach.

Man richte einfach die Module unterschiedlich aus, eines gen Osten für die Morgensonne, eines gen Westen für die Abendsonne. Die Folge: Die Leistungskurve fällt am Mittag flacher aus, dafür stehen auch zu früher Stund sowie zum Feierabend ein paar mehr Watt zur Verfügung. Der Anteil am PV-Strom, den man selsbt verbraucht, der wächst.

Eine Speicherlösung für eine dauerhafte Grundlastdeckung ist entweder viel zu teuer in diesem kleinen Maßstab, oder eben nur mit viel Elektro-Bastelei erreichbar, was mir persönlich zu heikel ist. Daher habe ich mich für die schlichte Ost-West-Variante entschieden.

Nur: Fertige Aufständerungssysteme kosten derzeit ein Vermögen und verlängern die Zeit enorm, bis sich ein solches System bezahlt macht. Das macht am Ende locker ein ganzes Jahr aus. Das muss nicht sein. Also ran an den Speck und selber bauen. Mit ein wenig Geschick und einer Metallhandsäge kann das jeder selbst zuhause erledigen, so meine Meinung.

Im Video weiter unten zeige ich den Aufbau meiner Grundkonstruktion mit Winkelprofilen von der Stange und den passenden Schrauben. Die Module zeigen nun ~15 Grad nach Osten und Westen und sind auf einem Flachdach installiert.

Was noch fehlt ist die Befestigung am Dach, bzw. das Beschweren der Stangen mit Betonplatten. Ohne das wechseln die Platten beim nächsten Sturm den Besitzer und landen beim Nachbarn. Vielleicht inspiriert das ja jemanden zum Nachbauen.

 

Noch ein paar Erklärungen. Der Spalt in der Mitte dient als Kamin für heiße Luft im Sommer. Die Neigung generell bewirkt eine Art Selbstreinigung durch Niederschlag. Ohne die angeschraubten PV-Module ist das Gestänge noch nicht wirklich stabil und kippt seitlich um. Sobald die Platten aber drauf sind, wackelt nichts mehr, dafür sorgen die Querstangen, die ich aus etwas dünneren Winkeleisen zugeschnitten habe. Alle Schnitt-, Bohr- und andere Schadstellen an den verzinkten Profilen habe ich noch mit einem Zinkspray eingenebelt.Da sollte nichts rosten so schnell, zumal das Gestänge zu großen Teilen auch durch die Module geschützt ist. 

Frage zum Schluss

Kennt jemand einen einfachen und legalen Weg, den Strom-Überschuss vom Tage, abends und nachts bereit zu stellen und tagsüber die Hausnezteinspeisung auf die Grundlast zu begrenzen. Alles was ich diesbezüglich gefunden habe, hat mich nicht so recht überzeugt. Mweist sind es Bastellösungen, die mir aber zu heikel sind.    



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