Westweg 11. Etappe: Abstieg vom Belchen nach Kandern


Traumhafter Blick vom Belchen zu Beginn der Etappe.
Traumhafter Blick vom Belchen zu Beginn der Etappe.


Schande über mich. Bevor es jemand anhand der GPS-Streckendaten aufdeckt, hier meine Beichte. Ich gestehe zu Beginn dieser Etappe Bus und Seilbahn beutzt zu haben. Ganze zwei Kilometer dieser Tour wurden NICHT zu Fuß zurückgelegt. 
 
Welch eine Schmach für den ehrgeizigen Westweggeher. In meinem Fall sprachen jedoch einige (sehr gute!) Gründe gegen den Fußmarsch zum Belchen-Gipfel.  

 
 
1) Ich spürte die zehn bisherigen Etappen immer deutlicher.  
 
2) Die Busfahrt vom Hotel zum Lift war dank der Konus-Gästekarte kostenlos.
 
3) Von hier hinauf zum Belchen bin ich vor zwei Jahren eh schon mal gelaufen.    
 
4) Mister Reiseführer-Walz himself hat diese einfache Variante selbst ins Spiel gebracht.
 
5) Mein ärgster Kontrahent auf der Strecke war früher gestartet. Ich mußte Boden gutmachen.
 
6) Anscheinend gab es die Tage zuvor irgendwo im Anstieg einen Erdrutch. Bestimmt auf meiner Route.
 
7) Ich war faul.
 
 
Oben mit der relativ teuren Seilbahn angekommen, verläuft der Weg ab dem Belchenhaus einige Meter eben dahin. Auf einem kleinen Weg gehts dann die nächsten 4000 Meter mehrere hundert Höhenmeter abwärts bis zum Haldenhof bei Hinterheubronn. Warum also nicht einkehren? Hier hatte ich erstmals das Gefühl, mich einer milderen Klimazone zu nähern. Das Markgräflerland rückte näher und näher. .
 
Es folgt ein kurzer Anstieg bis zu einem Parkplatz, wo der Westweg in dichten Wald eintaucht. Bis zum Blauen bei Kilometer 17 verläuft der Weg nun meist im Wald. Hier oben, auf der letzten echten Erhebung des Westwegs, genießt man eine tolle Aussicht hinunter ins Markgräflerland, ins Rheintal und die Vogesen. Mein Tip: Die Terrasse des Cafes ist ihr Geld wert, vor allem bei Sonnenschein und Fernsicht. 
 
Wer Wanderstöcke dabei hat, sollte die jetzt auspacken. Ich hatte zwar welche, doch nach neun Kilometern Abstieg bis nach Kandern und rund 800 Höhenmetern tiefer, waren meine Knie weich wie Butter. Wie wär ich hier wohl ohne Stöcke runtergekommen? Ich fürchte gar nicht. Ich hab mich jedenfalls selten so auf ein Bett gefreut, um die Beine hochzulegen. In der Weserei wurde dieser Wunsch dann Wirklichkeit.
 
Auf dieses Hotel fiel meine Wahl, weil Wochenende war. Fast alle Zimmer waren ausgebucht. Nur die Weserei konnte mir die nette Dame am Telefon der Touristeninformation noch empfehlen. Hier mußte ich zwar ein paar Euro mehr hinblättern, aber ich hatte ein Dach über dem Kopf, ohne Extrameter, ohne Stress.
 
Zur Belohnung gabs die geschätzt größte Pizza der Welt in der Pizzeria La Rocca, die ich bei bestem Willen, viel Hunger und Entschlossenheit nicht bezwang. Keine Chance, so lecker sie auch war. Bitte selbst davon überzeugen.     
 
Fazit: Trotz Abkürzungen, Erleichterungen und Hilfsmittel eine anstrengende Tour. Dabei ging mir der neun Kilometer lange Schlußabstieg mehr in die Knochen, als die Anstiege zum Belchen und Blauen zusammen.    
 
     



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