Kleine Aufwärmrunde bei Cannobio




Die Kirche Sant Anna liegt hoch oben über einer SchluchtNach Cannobio zu kommen ist einfach. Rund vier Stunden Autofahrt dauert die Anreise wenn alles rund läuft. Dort angekommen laden Pool, Sonnenschein und ein komfortables Hotelzimmer zum entspannten Nichtstun ein. Verlockend. Doch angesichts der heftigen Anstiege der kommenden Tage mußte eine kurze Aufwärmrunde her.
 
Also wurden die Wanderstiefel geschnürt und vom Hotel weg losmarschiert. Zuerst steil hinauf zum kleinen Ort Sant Agata, abwärts ins Valle Cannobina, vorbei an einsamen Badestränden am kristallklaren Bergbach und Halbzeitpause beim Orrido di Sant Anna.
 
Vom Hotel führt der Weg entlang der Hauptstraße in östlicher Richtung zum Ortsausgang. Hier zweigt nach links ein gut ausgewiesener Mulattiera ab - ein alter mit Steinen gepflasterter Pfad. Auf diese kunstvoll in die steilen Hänge eingebetteten Pfade treffen Wanderer übrigens auf nahezu allen Strecken am Lago Maggiore.
 
 
Viele dieser heute bequemen Wanderwege sind gut erhalten. Sie  dienten wohl auch schon vor unserer Zeit vielen Generationen als Verkehrsweg.
 
Rund 1,4 Kilometer später ist die kleine Bergsiedlung Sant Agata mit ihrer von unten weithin sichtbaren Kirche und einem tollen Aussichtsplatz erreicht. Knapp 300 Höhenmeter sind geschafft.
 
Nach einer kurzen Verschnaufpause führt ein Waldpfad am Hang entlang hinuter ins kleine Dorf Traffiume und weiter ins Valle Cannobina. Unbedingt Badesachen mitnehmen! Weiter hinten im Tal warten einige einsame Strandabschnitte auf die Wanderer. Einfach in einen der zahlreichen Trampelpfade ins Gebüsch abbiegen. Aber Vorsicht, das Wasser des Wildbaches ist saukalt. Zumindest war das über Pfingsten noch so. Hierzulande würde man das sicher als Kneipp-Therapie verkaufen können.  
 
Nach einigen weiteren hundert Metern flußaufwärts endet der Weg an einem Becken vor einem großen Felsen. Hier scheint der Fluß zu entspringen. Wenn man jedoch den Anstieg zum Orrido di Sant Anna mit gleichnamiger Kirche bewältigt wird klar, die "Quellgrotte" unten ist eher ein spektakulärer Felsdurchbruch. Hier hat das tosende Wasser eine tiefe Schlucht gegraben. Einen Kaffee, oder etwas anderes zum Trinken, bekommt man im ansässigen Restaurant übrigens nicht. "Nur mit Reservierung und nur zum Essen" wurden wir etwas unfreundlich abgewiesen. Sebst schuld.
 
Zurück auf gleichem Weg bis Traffiume, dann weiter entlang des Flusses bis Cannobio und durch die nette Altstadt zurück zum Hotel.   
 
Warnschild vor plötzlichen Flutwellen (auch) in CannobioNoch einige Tipps:
Wer sich das Flußbett des "Bergbaches" mal genauer anschaut, wird sicher verstehen, was die vielen Hinweistafeln in Cannobio meinen. Was mich jedoch mehr beunruhigt hat war das Wort "auch". Was zum Teufel kommt da sonst noch alles runter!?
 
Gut Essen kann man zum Abschluß übrigens in den zahlreichen Restaurants in Cannobio, wobei die Qualität bei gleichem Preis mit der Entfernung vom Ufermassentourismus deutlich steigt.
 
Die Runde ist bis auf den Anstieg zu Beginn der Tour recht einfach zu meistern. Festes Schuhwerk ist dennoch empfehlenswert, da man auf den Wald- und Steinpfaden doch recht leicht umknicken kann.
 
 
  
       
                



Kommentare

Hallo,

kurze Frage gibt es für diese Tour und ggf. andere auf dieser Seite die GPX-Tracks zum Download?

Gruss, Klaus

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