Koordinatenlos durch tiefe Schlucht im Val Pogallo




Ausblick von der Alpe Prà aus - 1223 Meter HöheAllein die Anfahrt zum letzten bewohnten Dorf im Nationalpark Val Grande hinter Verbania ist ein echtes Abenteuer. Cicongna liegt  rund 15 Kilometer im Hinterland von Verbania. Die Straße wird von Meter zu Meter schmaler und endet schließlich in einer etwas mehr als autobreiten Bergstraße, die sich sechs Kilometer abenteuerlich nach oben schraubt.
 
Begegnen sich hier zwei Autos, wirds richtig schwierig. Einfach auszuweichen könnte hier 50 Meter tiefer im Sturzbach enden. Lediglich Einbuchtungen alle paar hundert Meter ermöglichen das Vorbeikommen aneinander.
 
Oben angekommen stehen einige Parkplätze vor einem kleinen Restaurant gegenüber der Kirche zur Verfügung. Viel ist  nicht los. Eine Hand voll Touristen verirrt sich aber doch immer wieder hierher. Wohl nicht zuletzt weil diese Tour im "normalen" Lago-Reiseführer als Familienwanderung angepriesen wird. Es kann also alles nicht so schlimm werden nach dem harten Tag zuvor.      

 
Achtung!!! Diese GPS-Route ist unvollständig und fehlerhaft. Sie dient nur der groben Orientierung und zu Anschauungszwecken für diesen Bericht.     
 
Ganz so leicht wars dann letztlich doch nicht. Von Cicogna aus verläuft der Pfad 1,3 Kilometer steil hinauf zur Alpe Prà. Teilweise auf alten und gut erhaltenen Handelswegen, die mit Piodes (Steinplatten) gepflastert sind.      
Bewirtet war die Alpe Anfang Juni leider nicht. Wann offen ist, keine Ahnung. War aber egal, denn auch so eignet sich die Terrasse mit herrlichem Ausblick hervorragend zum Rasten. Hinter dem Haus schlängelt sich der weitere Weg erst flach dann noch einmal kurz nach oben in den Wald hinein.
 
Ganz oben beginnt nach einer schmalen Felsspalte der Abstieg. Und ungefähr hier versagte der Akku meines GPS Datenloggers. Deshalb zeigt die Karte oben lediglich bis zu Kilometer 1,8 richtige Koordinaten. Der weitere Verlauf der Strecke markiert nur grob die wichtigsten Anlaufpunkte. Auch Streckenangaben stimmen ab hier nicht mehr. 
 
Vorbei an verlassenen Bergsiedlungen und Bergwiesen taucht der Weg wieder in dichten Laubwald ein. Vertrocknetes Laub verdeckte lose Steine und Tritte, was den teilweise steilen Abstieg unnötig erschwerte.                   
     
Circa eineinhalb Stunden später tauchte vor mir das verlassene Bergdorf Pogallo in 777 Meter Höhe auf. Es ist ein komisches Gefühl mitten im Ort vor einem Haus Pause zu machen, quasi im Vorgarten des ehemaligen Besitzers. Einige Häuser sehen übrigens nicht ganz verlassen aus. 
 
Das Dorf ist umgeben von artenreichen Blumen- und Kräuterwiesen. Hier liegt ein wahnsinnig guter Duft in der Luft. Auf heimischen Wiesen kann man danach lange schnuppern. Die intensive landwirtschaftliche Nutzung läßt der Natur hier keine Zeit und keinen Raum, um eine ähnliche Artenvielfalt zu entwickeln.  
 
Eine weitere Stunde Gehzeit trennt den Wanderer nun noch vom Ziel. Direkt unterhalb des Bergdorfes beginnt ein mühsam in die Hänge der Schlucht gebauter Steinpfad. Ich hätte jedefalls nicht der Baumeister sein wollen. Einige Stellen sind etwas knifflig, ein abgerutschte Stelle muß mit einem großen Schritt "übersprungen" werden.
 
Abzweigende Wege und Trampelpfade führen hin und wieder runter an den Fluß. Hier kann gebadet werden. Danach war mir aber nicht wirklich - zu spät bereits und zu schattig diese Schlucht. Nach zahlreichen Windungen, Aufs und Abs, erreicht man wieder das Bergdorf Cicogna.
 
Fazit: Auch diese Tour ist für mich keine ganz leichte. Für Familien ist sie meiner Meinung nach nur bis zur Alpe Prà und zurück geeignet. Die gesamte Runde erfordert etwas Ausdauer, Trittsicherheit und ein gewisses Maß an Schwindelfreiheit. Sicher ist sicher. Die Wege sind jedoch fast immer gut ausgeschildert. An vielen Stellen sind sogar Infotafeln installiert, die Besonderheiten, Tiere und Pflanzen der ungestörten Natur erklären.
 
Achtung!!! Diese GPS-Route ist unvollständig und fehlerhaft. Sie dient nur der groben Orientierung und zu Anschauungszwecken für diesen Bericht.  
 
 



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